Freilichtbühne Jungfernheide reaktivieren

Update: Am 12. Dezember 2019 hat das Berliner Abgeordnetenhaus mit dem Haushalt 2020/21 insgesamt 4 Millionen Euro für den Wieder-Aufbau der Freilichtbühne Jungfernheide beschlossen.

Seit fast 100 Jahren existiert die Freilichtbühne im Volkspark Jungfernheide, doch seit einiger Zeit liefert sie ein trauriges Bild: komplett zugewuchert und verfallen. Jetzt setzen sich engagierte Bürger*innen für eine Reaktivierung der Freilichtbühne Jungfernheide ein. Und sie haben die drei SPD-Abgeordneten Christian Hochgrebe, Raed Saleh und Daniel Buchholz an ihrer Seite.

Viele Anwohner*innen haben fast schon vergessen, dass die Freilichtbühne direkt hinter dem Biergarten im Volkspark Jungfernheide liegt. Diesen Zustand wollen engagierte Bürger*innen beenden und haben sich an die Politik gewandt.

Für die Idee konnten sie auch drei SPD-Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses begeistern. Christian Hochgrebe (Abgeordneter für Charlottenburg-Nord), Daniel Buchholz (Abgeordneter für Spandau/Siemensstadt) und Raed Saleh (Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion) haben die Freilichtbühne im September 2019 besichtigt und unterstützen die Idee mit ganzer Energie.

Christian Fessel (Infostation UNESCO-Welterbe Siemensstadt, „Mann-mit-Hut-Touren“) erläuterte vor Ort die bewegte Geschichte der Bühne und führte über das verwunschene Gelände.  Schnell war allen Beteiligten klar: unter jeder Menge Unkraut und Gestrüpp schlummert ein Schatz, den es zu heben lohnt!

Christian Hochgrebe fasste zusammen: „Die Freilichtbühne birgt ein großes Potential. Wenn wir es schaffen, diese Fläche wieder zu reaktivieren, haben wir hier die Möglichkeit, unterschiedlichste kulturelle Angebote anzubieten – eine echte Bereicherung für den Charlottenburger Norden.“

Auch für Raed Saleh steht nach dem Treffen fest: „Die Freilichtbühne in der Jungfernheide liegt wunderschön eingebettet in das Gartendenkmal von Erwin Barth. Mit der Reaktivierung könnte ein toller Ort für Schul- und Theateraufführungen oder interkulturelle Begegnungen geschaffen werden.“

Und auch Daniel Buchholz ist begeistert: „In der Siemensstadt stehen mit dem neuen Siemens-Campus große Veränderungen an. Eine Open-Air-Bühne für vielfältige kulturelle Nutzungen wäre dabei eine ideale Ergänzung. Darum: Lasst uns dieses tolle Naturtheater schnellstmöglich wachküssen!“

Theater, Sport, Konzerte, Filme für die Freilichtbühne Jungfernheide

Ideen für die zukünftige Nutzung gibt es viele. Auf der Bühne könnten Theaterstücke aufgeführt, Konzerte gegeben oder Filme auf einer Leinwand gezeigt werden. Denkbar ist auch, dass Schulen und Vereine dort proben können. Bereits früher wurde die 1925 eröffnete Freilichtbühne mit 2.000 Plätzen für verschiedenste kulturelle Aktivitäten genutzt.

Es wurden Theaterspiele und Volkstänze aufgeführt, Sportveranstaltungen abgehalten sowie Reitübungen und Boxkämpfe gezeigt. Eine lange Tradition hatte das Himmelfahrtstreffen in der Freilichtbühne Jungfernheide. Verschiedene Diakonie-Verbände und die Berliner Stadtmission luden zu einem Programm mit Musik und Theater.

Damit das „Gartentheater“ bald wieder in neuem Glanz erstrahlen und genauso vielfältig bespielt werden kann wie in der Vergangenheit, sind jedoch umfangreiche Renovierungsarbeiten nötig. Sie dürften nach ersten groben Schätzungen des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf mindestens 1,5 bis 2 Millionen Euro kosten. Das Geld wird dabei vor allem für den Anschluss von Strom- und Sanitärleitungen und den vollständigen Neuaufbau der Sitzplätze benötigt.

Bezirk braucht schlüssiges Nutzungs-Konzept

Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Charlottenburg-Wilmersdorf hat zur Reaktivierung der Bühne bereits einen entsprechenden Antrag eingereicht. Zunächst muss jedoch ein schlüssiges Konzept für den Betrieb der Bühne erarbeitet werden und eine belastbare Schätzung der Sanierungs- und Betriebskosten vorliegen.

Nun gilt es, entsprechende Gelder auf Landesebene zu akquirieren und eine Reaktivierung der Bühne schnellstmöglich in die Wege zu leiten.  Die drei SPD-Politiker sind dazu bereits aktiv. Neben Lottomitteln wäre auch eine Finanzierung aus dem Landeshaushalt eine Möglichkeit.