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Neuer Zeitplan: Spandauer U-Bahn-Stationen erhalten endlich Aufzüge

Seit vielen Jahren warten die Nutzer der BVG vergeblich auf die versprochenen Aufzüge an den Spandauer Stationen der U-Bahnlinie 7. Nur die Endstation Rathaus Spandau und seit Anfang 2016 auch Haselhorst sind bisher mit einem Fahrstuhl ausgestattet. Jetzt sind nach und nach die weiteren Bahnhöfe dran. Der Senat hat dem Spandauer SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz in einer Parlamentarischen Anfrage den aktualisierten Zeitplan für alle Baumaßnahmen mitgeteilt.

Daniel Buchholz: „Nach jahrelangen Protesten ist Anfang 2016 endlich der Aufzug am U‑Bahnhof Haselhorst fertiggestellt worden. Gemeinsam mit vielen mobilitätseingeschränkten Anwohnern mache ich seit Jahren Druck bei der BVG und dem Senat, sämtliche Stationen der U7 in Spandau umgehend mit Aufzügen auszustatten. Es gab und gibt leider immer wieder Verzögerungen bei der Planung und Bauausführung. Meine Parlamentarische Anfrage vom August 2016 zum weiteren Zeit- und Kostenplan hat der Senat jetzt umfassend beantwortet.

BVGAktuell baut die BVG im U-Bahnhof Zitadelle. Hier sind gleich drei Aufzüge nötig, damit der Bahnhof im nächsten Jahr vollständig barrierefrei wird. Der U-Bahnhof Siemensdamm bekommt ebenfalls 2017 die lang ersehnten Aufzüge. Das ist nahe dem KaufZentrum Siemensstadt besonders wichtig für die Anwohner und viele Umsteiger.

Die Stationen Altstadt Spandau und Paulsternstraße sollen im Jahr 2018 Aufzüge erhalten, als letztes folgt Rohrdamm 2019. Die abgestimmte Prioritätenliste von BVG, Senatsverwaltung und Behindertenverbänden wird die BVG damit zum wiederholten Male nicht einhalten.

Bei allem Verständnis für hohe Umbaukosten, schwierige bauliche Gegebenheiten sowie lange Genehmigungs- und Vergabeverfahren: Wenn aktuell nur zwei von sieben U‑Bahnstationen in Spandau barrierefrei sind, kann die BVG nicht viel Verständnis von ihren Fahrgästen erwarten! Immer wieder gab es Demonstrationen von ausgesperrten Nutzern mit Rollstühlen, Kinderwagen und Rollatoren. Für die Aufzüge an den Spandauer U-Bahnhöfen setze ich mich seit Jahren gemeinsam mit vielen Anwohnern ein und werde weiter Druck machen.“

Neuer Zeit- und Kostenplan veröffentlicht

Im Bezirk Spandau haben bisher nur die U-Bahnhöfe Rathaus Spandau und Haselhorst Aufzüge. Auf der U-Bahnlinie 7 hat die BVG folgende Investitionen und Inbetriebnahme-Zeitpunkte für den barrierefreien Ausbau vorgesehen (Stand August 2016 laut Parlamentarischer Anfrage, die Sie hier herunterladen können):

  • U-Bahnhof Altstadt Spandau: 2018, Kosten 1,9 Mio Euro lt. Entwurfsplanung
  • U-Bahnhof Zitadelle: 3 Aufzüge im Bau, Inbetriebnahme 2017, Kosten 2,7 Mio Euro lt. Bauplanung
  • U-Bahnhof Paulsternstraße: 2018, Kosten 1,6 Mio Euro lt. Genehmigungsplanung
  • U-Bahnhof Rohrdamm: 2019, Kosten 1,3 Mio Euro lt. Genehmigungsplanung
  • U-Bahnhof Siemensdamm: 2017, Kosten 2,9 Mio Euro lt. Genehmigungsplanung

Der Plan der BVG sieht vor, bis 2020 alle Berliner U-Bahnhöfe mit Aufzügen auszurüsten. Um Berlins U-Bahnhöfe flächendeckend barrierefrei machen zu können, beschränkt sich die BVG derzeit oftmals auf einen Aufzug pro Bahnhof. Zuvor hatte man sich noch streng an die Prioritätenliste gehalten, auf der die Reihenfolge der Bebauung der Bahnhöfe festgelegt ist.

Das hatte zur Folge, dass es immer wieder zu Verzögerungen kam, da man auf Baugenehmigungen warten musste, während andere Bahnhöfe diese bereits hatten, aber laut der Prioritätenliste noch nicht an der Reihe waren. Ziel sei es, bis 2020 alle U-Bahnhöfe mit Aufzügen zu versehen, die bis jetzt noch keinen barrierefreien Zugang besitzen, viele davon in Spandau. Bei mehr als 100 U-Bahnhöfen ist dies bereits der Fall, die meisten davon sind mit Aufzügen ausgerüstet. Zehn Berliner U-Bahnhöfe sind über eine Rampe zugänglich.

U-Bahnhof Haselhorst Treppe (1)Bei der Kiezversammlung im Mai 2015 in Haselhorst musste die BVG eingestehen, dass abgespeckte Planungen verwirklicht werden. Der U-Bahnhof Haselhorst hat zunächst lediglich einen Fahrstuhl erhalten, den die Fußgänger nur über lange Umwege erreichen können. Der Aufzug entstand auf der Mittelinsel des Ferdinand-Friedensburg-Platzes gegenüber der Endhaltestelle der Busse 133 und 236.

Für den Spandauer SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz ist das ein Frechheit: „Wer aus der Wohnsiedlung Haselhorst kommt, muss wegen der ungünstigen Lage fünf Ampeln überqueren. Das ist eine Zumutung. Auch wenn ein durchgehender Aufzug aus technischen Gründen wohl nur an dieser Stelle möglich ist: Für Fußgänger braucht es kurze Wege, darum sollte dringend z.B. an einem Ende der Kreuzung ein ‚All-Seiten-Grün’ für Fußgänger  geprüft werden. Das würde lange Wege und Wartezeiten deutlich verkürzen. Ich habe dazu bereits mit der BVG und dem Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler gesprochen.“

Seit Jahren kämpft Buchholz gemeinsam mit den Anwohnern für den Bau von Aufzügen u.a. am U-Bahnhof Haselhorst. In den letzten Jahren gab es immer wieder Demonstrationen von ausgesperrten Nutzern mit Rollstühlen, Kinderwagen und Rollatoren.