Mit einem fiebrigen Kind zum Arzt? Einen Orthopäde für den schmerzenden Rücken finden? Weite Wege erwarten Eltern und Patienten nicht nur in Haselhorst oder der Siemensstadt. Schon lange setzt sich der Spandauer SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz für mehr niedergelassene Ärzte in den Kiezen ein und fordert eine gerechtere Verteilung der Praxen für gesetzlich versicherte Patienten innerhalb des Bezirks.
Daniel Buchholz: „Die Initiative des Berliner Gesundheitssenators für eine gerechtere Verteilung der Arztpraxen über die Bezirke begrüße ich ausdrücklich, sie ist dringend notwendig. Im August 2016 hat er eine Kinderarztpraxis nahe der Spandauer Altstadt besucht, die nach einem Arztwechsel erhalten bleibt. Doch dieses Beispiel unterstreicht auch: in der Altstadt und Umgebung sind Fachärzte gut vertreten. In anderen Spandauer Kiezen sieht das zum Teil ganz anders aus, es besteht Facharztmangel.
In der Spandauer Siemensstadt gibt es beispielsweise keine einzige Kinderarztpraxis, in Haselhorst findet sich kein Orthopäde. Die unterdurchschnittliche Versorgung lässt sich nicht nur über die offizielle Arztsuche der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin im Internet bestätigen, sondern wird auch durch die vielen Sorgen deutlich, die mich in meinem Bürgerbüro von Bürgerinnen und Bürgern erreichen.
Dringend fordere ich den Gesundheitssenator daher auf, neben der Spandauer Altstadt auch die anderen Kieze zu beachten. Unerlässlich ist eine Bedarfsplanung, die eine gerechtere Verteilung nicht nur zwischen den Bezirken sondern auch innerhalb Spandaus in den Blick nimmt. Sozial benachteiligte Kieze dürften nicht doppelt mit einem Facharztmangel bestraft werden!
Schon seit Jahren setze ich mich für eine bessere fachärztliche Versorgung in unseren Kiezen ein, auch gemeinsam mit dem Spandauer Bundestagsabgeordneten Swen Schulz. Mit der veränderten bezirklichen Versorgungssteuerung ist Gesundheitssenator Czaja ein Stück vorangekommen. Für echte Lösungen in den Kiezen bleibt aber noch viel zu tun, dazu fordere ich den Senator ausdrücklich auf. Schließlich ist es gerade Eltern mit einem hoch fieberhaften Kind einfach nicht zuzumuten, weite Wege quer durch den Bezirk zu fahren, um einen Arzt aufzusuchen.“