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Fahrgäste stinksauer: U-Bahn-Aufzüge kommen Jahre später

Erneut verschiebt die BVG den zugesagten Einbau von Aufzügen in den Spandauer U-Bahnhöfen, einige gleich um mehrere Jahre. Mit Demonstrationen hatten Fahrgäste wiederholt für die dringend benötigten Aufzüge gekämpft. Dann gab es die Aufnahme in die offizielle Bau-Prioritätenliste.

Viele Fahrgäste sind sehr verärgert über die erneuten Verschiebungen, berichtet Daniel Buchholz, Spandauer SPD-Abgeordneter und Mitglied des Verkehrsausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses.

Buchholz: „Viele Spandauer Fahrgäste sind zu recht stinksauer. Der Einbau von Aufzügen in den Spandauer U-Bahnhöfen wird erneut verschoben und erfolgt viele Jahre später als ursprünglich von der BVG zugesagt. Offenbar sollten mit den wiederholten Terminzusagen nur die mobilitätseingeschränkten Menschen ruhig gestellt werden.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Demonstrationen von ausgesperrten Nutzern mit Rollstühlen, Kinderwagen und Rollatoren u.a. am U-Bahnhof Haselhorst. Die wichtigsten Spandauer U-Bahnhöfe wurden daraufhin in die Prioritätenliste 2011-2016 des offiziellen Berliner Aufzugsprogramms aufgenommen, abgestimmt auch mit der BVG. Die will aber schon lange nichts mehr von den ursprünglichen Terminzusagen wissen und bringt dafür nur fadenscheinige Begründungen vor.

Der U-Bahnhof Haselhorst sollte eigentlich bis 2012 einen Aufzug erhalten, dann hieß es 2014, jetzt wird Ende 2015 angekündigt! Beim U-Bahnhof Siemensdamm wurde aus 2013 inzwischen Anfang 2017. Für den U-Bahnhof Zitadelle wird jetzt das zweite Halbjahr 2017 avisiert. Alle diese Angaben dürfen aber ernsthaft angezweifelt werden, denn obwohl in den nächsten zwei Monaten mit den Bauarbeiten am U-Bahnhof Haselhorst begonnen werden soll, gibt es dafür noch nicht mal eine Baugenehmigung.

Kunden immer wieder vertrösten und dann nicht bauen – das ist wirklich peinlich. Die Fahrgäste sind zu recht stinksauer. Die BVG muss endlich ihre Zusagen einhalten!“

 

+++ Hintergrundinformationen +++

Im Bezirk Spandau hat bisher nur der U-Bahnhof Rathaus Spandau Aufzüge. Auf der U-Bahnlinie 7 hat die BVG folgende Investitionen vorgesehen (alle Aufzüge mit Blindenleitsystem und Höhenregulierung, Angaben 2013):

U-Bahnhof Haselhorst: 2,2 Millionen Euro, 2 Aufzüge

U-Bahnhof Siemensdamm: 1,3 Millionen Euro, 1 Aufzug

U-Bahnhof Zitadelle: 3,6 Millionen Euro, 3 Aufzüge

 

Artikel zum Thema Online

„Einbau von behindertengerechten Aufzügen in Spandau verzögert sich erneut“ (Tagesspiegel 02.08.2014)

„Warten auf die U-Bahn-Fahrstühle: Spandauer sind sauer“ (Berliner Morgenpost 02.08.2014)