Direkt an der Spandauer Havel gab es bis zum 29. Mai 2020 massive Umweltbeeinträchtigungen beim Bauvorhaben „Speicherballett“. Mehrere Anwohner*innen hatten sich bei den Spandauer SPD-Abgeordneten Bettina Domer und Daniel Buchholz über starke Staubentwicklung und fehlende Schutzeinrichtungen beschwert.
Daraufhin wandten sich die Abgeordneten umgehend an die zuständigen Behörden und machten öffentlich auf das Problem aufmerksam. Jetzt hat der Investor eingelenkt und eine vollständige Abhängung durch Staub-Schutzplanen anbringen lassen. Im Berliner Bezirk Spandau entsteht direkt am Havel-Ufer ein Quartier mit 630 Wohnungen.
Die ehemaligen Speichergebäude aus den 1930er Jahren sind jahrelang verfallen. Jetzt lässt die Buwog-Gruppe dort in einem ersten Bauabschnitt zwei Speicher ‚denkmalschutzgerecht‘ sanieren, der dritte Speicher soll noch 2020 wegen Baufälligkeit abgerissen und komplett neu errichtet werden. Fanden die Abrissarbeiten für das „Speicherballett“ zunächst ohne Schutzplanen mit entsprechenden Staub-Fahnen statt, wurden diese nach der Intervention der Abgeordneten am Freitag 29. Mai 2020 angebracht.
Bettina Domer (SPD), Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen: „Nachdem mich Bürger auf das Problem ansprachen, habe ich mich in der vorletzten Woche vor Ort umgeschaut und tatsächlich viel Baustaub gesehen, der sich ungehindert am ganzen Ufer bis hin zur Insel Eiswerder ausgebreitete. Staubvermeidung ist eine gesetzliche Bauherrenpflicht, um Bürger*innen und die Umwelt zu schützen, da gibt es auf Bundesebene und in Berlin klare Richtlinien zum Immissionsschutz. Ich habe auch die Senatsverwaltung für Umwelt über die Missstände informiert. Umso mehr freue ich mich, dass nun endlich reagiert wurde und der Investor einen umfassenden Schutz vor Staubentwicklung an den Baugerüsten angebracht hat. Warum nicht gleich so!“
Daniel Buchholz (SPD), Sprecher für Stadtentwicklung und Umwelt der SPD-Fraktion: „Die Beeinträchtigungen durch Staub und Dreck waren für die Anwohner*innen wirklich massiv. Das ist in mehreren Foto- und Videoaufnahmen dokumentiert und musste umgehend abgestellt werden! Es gab keinen wirksamen Staubschutz bei den Abbrucharbeiten, denn große Staubwolken wurden über die gesamte Havel geweht. Da die Zusammensetzung der alten Baustoffe unbekannt ist, bestand eine potenzielle Gefahr – für die Bauarbeiter, die Anwohner und die Umwelt. Die Buwog-Gruppe hat auf unsere Intervention jetzt endlich reagiert und eine Abhängung mit Staub-Schutzplanen anbringen lassen. Wir werden trotzdem weiter nachhaken, warum zunächst wochenlang ohne Schutz gearbeitet wurde und warum die Behörden dies zugelassen haben. Unsere Parlamentarische Anfrage an den Senat wird dazu Aufklärung bringen. Hier sind ggf. auch nachträglich entsprechende Bußgelder zu verhängen.“