In vielen Berliner Bezirken leider ein gewohntes Bild: Tagsüber leuchtende Gaslaternen. Der Spandauer SPD‑Abgeordnete und Umweltexperte Daniel Buchholz ist der Sache nachgegangen. Schuld sind fehlende Ersatzteile für die alten Laternen. Die Energieverschwendung belastet Umwelt und Klima und muss schnellstens abgestellt werden, fordert Buchholz.
Buchholz: „Wenn Gaslaternen am helllichten Tag leuchten, verschwendet das massiv Energie, kostet Geld und belastet das Klima. Leider häufen sich zurzeit die Fälle, in denen Berliner Gaslaternen tagsüber nicht mehr automatisch abgeschaltet werden.
Sowohl in der Siemensstadt als auch in Charlottenburg sind mir ganze Straßenzüge aufgefallen und auch von Bürgern genannt worden, wo Gashänge- bzw. Aufsatzleuchten zum Teil schon seit mehreren Monaten Tag und Nacht brennen. Betroffen sind beispielsweise Jungfernheideweg, Goebel- und Mäckeritzstraße sowie Schloss-, Sophie-Charlotten- und Danckelmannstraße.
Auf meine Nachfrage bestätigte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, dass das Problem quer durch alle Bezirke auftritt. Ursache sind defekte Dämmerungsschalter, die normalerweise die Leuchten automatisch an- und ausschalten. Die Ersatzteilbeschaffung ist bei alten Gaslaternen inzwischen äußerst schwierig, zudem war die letzte Lieferung von Dämmerungsschaltern mangelhaft. 3.000 neue sind bestellt, ab Mitte Juni bis Ende des Jahres werden Teillieferungen erwartet. Für die Reparaturen ist Vattenfall im Rahmen des Managementvertrags für die öffentliche Beleuchtung verantwortlich. Vattenfall sieht auf meine Nachfrage nur die Möglichkeit, bis zum Eintreffen funktionsfähiger Schalter die Lampen auch tagsüber brennen zu lassen. Das erfordere die Verkehrssicherheit.
Das Unternehmen trägt auch die Kosten der unnötigen Tagesbeleuchtung, denn abgerechnet wird nach dem vertraglich vereinbarten Brennzeitenkalender. Im Klartext heißt das: wir als Steuerzahler zahlen nur für die nächtliche Beleuchtung, nicht aber für das unerwünschte Dauerlicht. Das Ärgernis muss trotzdem schnellstens abgestellt werden. Jeden Monat belasten mehrere Tonnen des Klimakillers Kohlendioxid unnötig die Berliner Luft. Es zeigt sich erneut, dass die Umstellung auf moderne Leuchtmittel wie LED dringend geboten ist.“