60 neue Kitaplätze für die Spandauer Wasserstadt und Haselhorst

Endlich sind sie fertig: Mit der Eröffnung des Krippenhauses „Haveleckchen“ haben die Wasserstadt Spandau und Haselhorst dringend benötigte neue Kita-Plätze bekommen. Der Erweiterungsbau der Kita Haveleck bietet 60 Kindern bis 3 Jahre Platz und wurde überwiegend von der öffentlichen Hand finanziert. Der Spandauer SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz setzte sich auf Bitten der Kita bei der Senatsverwaltung für die Erweiterung ein und hat die Einrichtung bereits vor der Eröffnung besucht.

Daniel Buchholz: „Über die Eröffnung des Krippenhauses Haveleckchen im März 2019 freue ich mich sehr. 60 neue Kitaplätze für Kinder im Alter von 0 – 3 Jahren sind eine gute Nachricht für Haselhorst und die Wasserstadt Spandau, wo der Bedarf besonders groß ist. Im bereits bestehenden Haus der Kita Haveleck mit insgesamt 110 Plätzen gibt es durch die neue Krippe mehr Platz für die älteren Kitakinder. Bereits vor der offiziellen Eröffnung habe ich die Einrichtung besucht und mir selbst einen Eindruck von den kindgerecht und fröhlich eingerichteten Räumen verschafft.

geldscheine2Kitazeit ist Bildungszeit, darum freuen mich die neuen Kitaplätze ganz besonders. Mit dem Krippenhaus Haveleckchen hat Spandau in der Ruppiner-See-Str. 74 ein modernes Kitagebäude mehr. Viele Eltern haben sehnsüchtig darauf gewartet. Es gab rund 1,43 Mio. Euro Fördermittel von der öffentlichen Hand, dazu kommen ca. 541.000 Euro Eigenmittel des Trägers.

Vor dem Start waren einige Hürden zu überwinden. Erst nach intensiven Gesprächen hat die Senatsverwaltung für Bildung und Jugend 2016 dem Erweiterungsbau der Kita Haveleck des Trägers FiPP e.V. in Haselhorst zugestimmt. Bereits damals habe ich mich dafür eingesetzt, dass alle beantragten 60 Kita-Plätze finanziert werden und nicht nur ein Teil. Haselhorst und die Wasserstadt Spandau haben einen großen Mehrbedarf an Kita- und Schulplätzen, nicht nur wegen der aktuellen Neubauvorhaben.“

Die FiPP-Geschäftsführerin Doreen Sieg dazu: „Im November 2015 stockte unser Antrag auf Erweiterung, darum haben wir uns an den Wahlkreisabgeordneten Daniel Buchholz gewandt. Ohne seinen großen Einsatz wäre der Antrag wohl negativ beschieden worden. Wir sind sehr glücklich darüber, dass in Haselhorst künftig 60 neue Kita-Plätze zur Verfügung stehen und wir für den zu erwartenden Mehrbedarf gewappnet sind.“


In Spandau sind die Kita-Plätze knapp. Die Anfang Dezember 2018 veröffentlichten Antworten des Senats auf eine Parlamentarische Anfrage der Spandauer SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz und Bettina Domer zeigen, dass es unterversorgte Gebiete im Bezirk gibt. Die beiden Abgeordneten fordern jetzt schnelles Handeln für mehr Kitaplätze Spandau. Dazu finden Sie in diesem Artikel weitere Informationen:

Kitaplätze Spandau: Abgeordnete fordern Ausbau


Bildungssenatorin Scheeres:
Berlin setzt Qualitätsverbesserungen bei Kitas um

(22.02.2019) Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, hat sich heute mit Vertretungen der Kita-Verbände, Eltern, Gewerkschaften, Bezirken, Kita-Eigenbetrieben und der Beruflichen Bildung zum zweiten Kita-Spitzengespräch getroffen. Im Zentrum des fachlichen Austausches standen die aktuelle Kita-Situation sowie eine Bewertung der jüngsten Maßnahmen. Diese zielen darauf ab, mehr Kita-Plätze und mehr Personal zu gewinnen sowie Eltern die Platzsuche zu erleichtern. Scheeres betonte, dass das Land an den für August 2019 geplanten Qualitätsverbesserungen – sowohl beim Betreuungsschlüssel für Unter-Dreijährige wie auch beim Leitungsschlüssel – festhält.

Sandra Scheeres: „Die 2018 ergriffenen Maßnahmen zeigen bereits eine erste positive Wirkung. Die Stärkung des Quereinstiegs und die Erweiterung der Fachkräfteregelung führen dazu, dass die Kitas mehr Personal einstellen können. Auch die Zahl der angebotenen Plätze steigt weiter. Im Vertrauen darauf, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und alle Akteure des Kita-Systems sich der gemeinsamen Verantwortung für die Erfüllung des Rechtsanspruchs bewusst sind, werden wir im Sommer 2019 die vierte Stufe der Qualitätsverbesserungen umsetzen. Ein besserer Betreuungs- und Leitungsschlüssel kommt Kindern und Fachkräften gleichermaßen zugute und entspricht den steigenden Anforderungen an Kitas als frühkindliche Bildungseinrichtungen.“

Die Senatorin betonte jedoch, dass die Kita-Situation weiter angespannt ist. Die Nachfrage nach Plätzen steige weiter. Viele Eltern seien in großer Sorge, dass sie keinen Platz für ihr Kind bekommen. „Wir sehen Verbesserungen, aber wir sind noch nicht über dem Berg. Vieles, was wir auf den Weg gebracht haben, braucht noch Zeit, um zu wirken“, so die Senatorin. Sie appellierte daher erneut an die Kita-Träger, kurzfristig mehr Plätze bereit zu stellen, um absehbare Engpässe bis zum Sommer zu überbrücken. „Ich bitte alle Kita-Leitungen und Träger zu prüfen, ob sie Kapazitäten ausweiten können. Ein Kind mehr pro Kita – das ist das Motto und die Größenordnung, von der wir reden.“

Mehr Kitaplätze, mehr Qualität

Das Gespräch am Freitag bewertete Scheeres als positiv. Seit dem ersten Kita-Spitzengespräch Ende Juni 2018 habe ein regelmäßiger und konstruktiver Austausch mit den Teilnehmenden stattgefunden. Mit Blick auf die laufenden, bundesweiten Tarifverhandlungen unterstrich sie, dass unter den Gesprächsteilnehmenden Konsens bestehe, dass Erzieherinnen und Erzieher deutlich besser bezahlt werden müssen. Dies zu regeln, sei jetzt Aufgabe der Tarifpartner.

Zu den Maßnahmen, die in jüngster Zeit im Kita-Bereich auf den Weg gebracht wurden, zählen:

  • Verstärkter Kita-Platz-Ausbau: Die Förderobergrenzen im Landesprogramm wurden erhöht (Neubau 25.000 Euro pro Platz statt 20.000 Euro/Umbau 15.000 statt 10.000 Euro). Die Mittel für Modulare Kita-Bauten (MoKiB) wurden von 85 Millionen Euro auf 120 Millionen aufgestockt (mit SIWANA-V-Mitteln).
  • Mit Kita-Eigenbetrieben wurde Vereinbarungen für eine höhere Ausbildungs- und Platz-Ausschöpfungsquote getroffen.
  • Prämien für zusätzliche Plätze: Kitas, die im Sommerhalbjahr mehr Plätze als im Vorjahr belegen, erhalten über das sog. Platzgewinnungsprogramm extra Zahlungen. Im ersten Halbjahr 2018 wurden im Schnitt 2.600 zusätzliche Plätze zur Überbrückung bis zu den Sommerferien gewonnen. Das Programm läuft wieder im ersten Halbjahr 2019.
  • Engagement von Firmen fördern: Eine neue Servicestelle berät Firmen, die sich im Kitabereich engagieren und zusätzlich Plätze schaffen wollen.
  • Stärkung des Quereinstiegs, u.a. durch deutlich mehr finanzierte Anleitungsstunden für die ausbildende Kita. Anders als in anderen Bundesländern kann die Erzieher-Ausbildung in Berlin über die Arbeitsagentur/Jobcenter gefördert werden.
  • Seit dem 01.08.2018 gilt eine neue Fachkräfteregelung. Sie erweitert die Möglichkeiten des Quereinstiegs, u.a. für Personen mit besonderen Fachkenntnissen, mit ausländischen Abschlüssen und für die Gruppe der „sonstigen geeigneten Personen“.
  • In Folge der Änderungen stieg die Zahl der Quereinsteigenden in 2018 auf 2.400 (2017: 2.200; 2016: 1.300).
  • Intensive Werbung und Berufsberatung für den Erzieherberuf (Kampagne für staatliche Fachschulen, neue Infomaterialien etc).
  • Entwicklung des Online-Angebots „Kita-Navigator“. Es soll künftig Eltern die Suche nach einem Platz erleichtern.
  • Erstattung privater Betreuungskosten: Gelingt es nicht, einem Kind trotz Rechtsanspruch einen Kita-Platz zu vermitteln, können Kosten für eine private Betreuung übernommen werden.

In Berlin werden derzeit 173.400 Plätze in Kitas und der Kindertagespflege angeboten. Das sind rund 4.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Kita-Fachkräfte ist in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt um rund 1.100 pro Jahr gestiegen, zuletzt sogar um 1.500 Stellen (Vollzeit-Stellen). Derzeit absolvieren mehr als 10.000 Personen eine Erzieher-Ausbildung in Voll- und Teilzeit. Bis Mitte 2021 werden voraussichtlich weitere 4.000 Fachkräfte benötigt.

Der Personalschlüssel für die Berliner Kitas wurde seit 2016 mehrfach verbessert. Für die vierte Stufe der Qualitätsverbesserung ab dem 1. August 2019 ist vorgesehen, dass die Fachkraft-Kind-Relation von 1:4 (Unter-Zweijährige) und 1:5 (Zwei- bis Dreijährige) auf 1:3,75 und 1:4,75 verbessert wird. Kita-Leitungen werden ab dem 1. August 2019 ab 90 Kindern für ihre Leitungsaufgaben freigestellt (bisher ab 100).