Stolpersteine in der Siemensstadt verlegt

Lange vergessen und dank der Arbeit engagierter Spandauer*innen wieder ans Licht geholt: die Geschichte der jüdischen Familie Stein aus Siemensstadt. Sie betrieben ein kleines Kaufhaus in der Nonnendammallee 82 und hatten dort auch ihre Wohnung. 1938 wurde das Kaufhaus „arisiert“, die Familie in den Tod und in die Flucht getrieben. Um an diese bislang wenig bekannte Geschichte zu erinnern, wurden am 24. Mai 2019 Stolpersteine für Adolf, Rosalie und Luise Stein verlegt.

Der Spandauer SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz hat sein Bürgerbüro direkt neben dem ehemaligen Kaufhaus: „Ich unterstütze die Verlegung der Stolpersteine in der Nonnendammallee zur Erinnerung an die Mitglieder der Familie Stein aus vollem Herzen. So werden aus den Millionen Opfern der nationalsozialistischen Judenverfolgung und der Shoa konkret greifbare Schicksale, die uns daran erinnern, was in unserem Land in einer dunklen Zeit passiert ist.

Die Familie jüdischer Herkunft betrieb in der Nonnendammallee seit 1912 das ‚Berliner Kaufhaus Adolf Stein‘. Dort hatte sie auch ihre Wohnung. Seit 1933 wurde die Familie immer wieder von Nazis überfallen und schikaniert. In der Pogromnacht 1938 wurden Adolf und sein Sohn Erwin Stein von der Polizei schwer misshandelt. Adolf starb kurz darauf, Erwin konnte noch aus Deutschland fliehen. Rosalie und ihre Tochter wurden nach Theresienstadt deportiert. Nur Rosalie Stein überlebte.

Wichtig und beeindruckend finde ich das große Engagement junger Menschen bei der Erforschung des Schicksals der Familie Stein. Die Konfirmand*innengruppe der evangelischen Kirchengemeinde Siemensstadt hat in Zusammenarbeit mit der Jugendgeschichtswerkstatt Spandau die Biographie der Familie recherchiert und eine Ausstellung erarbeitet. Sie wird in der Christophoruskirche im Schuckertdamm 338 gezeigt. Die Verlegung der Stolpersteine wird von Auszubildenden des Oberstufenzentrums für Technik der Knobelsdorff-Schule durchgeführt.

Zur Verlegung der Stolpersteine in der Nonnendammallee 82 am 24. Mai 2019 um 14.00 Uhr war ich persönlich vor Ort. Als direkt gewählter Abgeordneter für die Siemensstadt und Nachbar mit meinem Wahlkreisbüro in der Nonnendammallee 80 ist mir dieses Gedenken auch ein sehr persönliches Anliegen.“

Daniel Buchholz hat gemeinsam mit seinem Büro-Team einen der Stolpersteine gespendet, selbstverständlich bezahlt aus ihren privaten Portemonnaies.