Flughafen Tegel sofort schließen!

In den Zeiten der Corona-Krise gibt es international und auf den Flughäfen im Berliner Raum einen dramatischen Rückgang des Flugverkehrs. Der Berliner SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz fordert daher erneut, den Flughafen Tegel umgehend zu schließen und vorübergehend den verbleibenden Flugverkehr über Schönefeld abzuwickeln. Den guten Argumenten solle sich der Bund nicht weiter verschließen und seine Blockade in der Gesellschafterversammlung aufgeben.

Daniel Buchholz ist Sprecher für Stadtentwicklung und Umwelt der SPD-Fraktion und stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses. Er erklärt wörtlich: „Auf der ganzen Welt bleiben die meisten Menschen wegen der Corona-Pandemie zu Hause. Kein Wunder, dass der Flugverkehr praktisch eingestellt ist. Die Bundesregierung teilt offiziell mit, dass Internationaler Urlaub auf absehbare Zeit nicht möglich sein wird.

Die beiden Berliner Flughäfen Tegel TXL und Schönefeld SXF wickeln nicht mal mehr 2 % des normalen Verkehrs mit Flugpassagieren ab, Tendenz weiter fallend. Fluglärm ist plötzlich kein Thema mehr. Aber die Kosten für den Unterhalt der Flughäfen sind weiter sehr hoch.

Der Flughafen Tegel sollte umgehend geschlossen werden! Die Offenhaltung eines ganzen Flughafens mit allen Teilbereichen und den hohen Sicherheitserfordernissen ist angesichts der extrem geringen Auslastung nicht mehr sinnvoll. Die Betriebspflicht für den Flughafen Tegel ist durch die zuständige Behörde vorübergehend auszusetzen. Die verbliebenen Flüge können problemlos nach Schönefeld SXF verlagert werden.

Das spart jeden Monat rund 7 Millionen Euro Betriebskosten und die kritische Infrastruktur bleibt trotzdem für Berlin nutzbar. Ein Hochfahren in maximal zwei Wochen ist jederzeit möglich. Auch wenn es Bundesverkehrsminister Scheuer nicht hören will, sprechen viele gute Argumente für Schönefeld statt Tegel: 24-Stunden-Betrieb, separate Behandlungsräume für medizinische Krisenfälle, ein eigenes Frachtzentrum und fast 100 freiwerdende Feuerwehrleute, die wertvolle Unterstützungsleistungen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie leisten können.

Darum endlich Kräfte bündeln, Kosten sparen und den Bau des BER konzentriert voranbringen! Der Bund sollte die stichhaltigen wirtschaftlichen Argumente der Flughafengesellschaft FBB endlich anerkennen und den Antrag in der Gesellschafterversammlung am 29.4.2020 nicht weiter blockieren. Stattdessen ist die FBB angesichts der abzusehenden Mindereinnahmen im dreistelligen Millionenbereich auch mit Bundesmitteln zu unterstützen.

Für die 300.000 lärmgeplagten Anwohner*innen des Flughafens Tegel in Spandau, Reinickendorf und Pankow bringt die Stilllegung endlich Ruhe und einen positiven Vorgeschmack auf die endgültige Schließung des innerstädtischen Flughafens.“


Nachtrag

Daniel Buchholz ist mit seiner Forderung, den Flughafen Tegel sofort zu schließen, erstmals am 24. März 2020 an die Öffentlichkeit gegangen und hat damit einiges Echo ausgelöst. Inzwischen sind diverse Artikel zum Thema erschienen. Als erstes hatte der „Tagesspiegel-Newsletter Spandau“ berichtet:

www.leute.tagesspiegel.de/spandau/intro/2020/03/24/116242/

Einen Tag später war auch die „Berliner Morgenpost“ dabei:

www.morgenpost.de/berlin/article228776779/

Kurz darauf teilte auch die Flughafengesellschaft FBB mit, dass sie eine temporäre Befreiung von der Betriebspflicht beantragen will.  Viele gute Argumente für die vorübergehende Schließung des Flughafens Tegel finden sich in diesem Artikel vom 27.3.2020 der „Berliner Zeitung“:

www.berliner-zeitung.de//-li.79726