Die Spandauer SPD-Abgeordneten Burgunde Grosse und Daniel Buchholz verurteilen scharf die Pläne des kanadischen Software-Unternehmens Redknee, seinen Standort in Berlin-Siemensstadt trotz gültiger Standortsicherungsvereinbarung schließen zu wollen. 260 Arbeitsplätze sind dadurch gefährdet.
Das kanadische Unternehmen Redknee, Anbieter von Software für Unternehmen der Informations- und Telekommunikations-Industrie, hat angekündigt, seinen Entwicklungsstandort in Siemensstadt, den es 2013 von Nokia Siemens Networks übernommen hatte, zu schließen.
Noch 2014 hat die Firma eine Standortsicherungsvereinbarung unterzeichnet, die Personalabbau eigentlich bis September 2017 ausschließt. Stattdessen sollen zwei neue Firmen ohne Tarifbindung in Potsdam und Berlin gegründet werden, bei denen sich einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Stellen bewerben könnten.
Burgunde Grosse, Spandauer SPD-Abgeordnete und Arbeitsmarktexpertin, reagiert mit Unverständnis und verurteilt das Vorgehen von Redknee scharf: „Die Pläne von Redknee sind aus meiner Sicht nichts anderes als ein Versuch, aus der Tarifbindung zu fliehen und die betriebliche Mitbestimmung auszuhebeln. Ich unterstütze deshalb voll und ganz den Widerstand der Belegschaft gegen die Schließungspläne und habe meine Kritik daran in einem Schreiben an die Geschäftsführung zum Ausdruck gebracht.“
Daniel Buchholz, direkt gewählter Spandauer SPD-Abgeordneter für die Siemensstadt, ist ebenfalls empört über die Pläne: „Die angekündigte Standortschließung wäre ein schwerer Schlag für den traditionsreichen High-Tech-Standort Siemensstadt. Das Vorgehen der Geschäftsleitung ist weder für die Mitarbeiter noch für uns Abgeordnete nachvollziehbar. Wahrscheinlich ist es wegen des Bruchs der gültigen Standortsicherung sogar rechtswidrig, denn im Gegenzug haben die Beschäftigten auf 10% ihres Lohns verzichtet. Die Mitarbeiter, der Betriebsrat und die Gewerkschaften haben daher unsere volle Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze in Spandau!“
Burgunde Grosse ergänzt: „Durch den Verzicht auf 10% ihres Lohnes erhalten die Mitarbeiter dann auch noch weniger Arbeitslosengeld. Das ist immer wieder das gleiche Spiel – Lohnverzicht ist keine Arbeitsplatzgarantie.“