Bäume verdursten: Mehr wässern und dauerhaften Sommerdienst starten

So schön das sonnige Wetter für unsere Seele in den Zeiten der Corona-Pandemie ist: Es besteht aktuell höchste Waldbrandgefahr – und das mitten im April! Bäume und Grünflächen drohen zu verdursten. Darum appelliert der SPD-Umweltexperte Daniel Buchholz, jetzt deutlich mehr zu wässern und endlich einen dauerhaften Sommerdienst in Berlin einzurichten.

Daniel Buchholz, Sprecher für Stadtentwicklung und Umwelt der SPD-Fraktion, erklärt: „So schön das gute Wetter auch für unsere Seele ist: Momentan haben wir höchste Waldbrandgefahr – mitten im April, mitten in Berlin! Gerade in den Zeiten der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wichtig wohnortnahe Parks und Grünflächen in einer verdichteten Stadt sind. Darum müssen wir jetzt handeln und unsere grüne Infrastruktur retten! Der aktuell dringendste Schritt: Bäume und Grünflächen sofort deutlich mehr wässern, um dramatische Hitzeschäden zu vermeiden. Und endlich einen dauerhaften Sommerdienst zur Bewässerung in Berlin einrichten.

Kein Wechselwetter mit Regen satt, sondern sommerlich trockene Tage. Der April macht nicht mehr was er will, sondern ist staubtrocken. Die Wurzeln der Bäume und Sträucher stehen in sandig staubigen Böden. Mitten im Austrieb fehlt das Wasser. Die Folge: Sterbende Bäume, verdorrendes Grün in Berliner Parkanlagen und staubbelastete Luft.

Die letzten beiden Hitzesommer haben den Berliner Bäumen und Grünflächen schon sehr zugesetzt. Alte Bäume leiden still. Baumkronen lichten sich und neu gepflanzte Bäume wachsen oft nicht mehr an. Sehr viele Bäume wurden wegen nicht mehr ausreichender Verkehrssicherheit zurückgeschnitten. Mehrere Tausend mussten allein 2019 in Berlin gefällt werden, vielfach wegen Trockenheitsschäden.

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat bereits im Juni 2018 beschlossen: ‚Der Senat wird aufgefordert, zusammen mit den Bezirken einen Maßnahmenplan zu entwickeln, der nachhaltig dafür sorgt, dass Straßenbäume, Parks und öffentliche Grünanlagen in den kommenden Jahren ausreichend mit Wasser und Dünger versorgt werden. Hierfür sind ausreichende professionelle Beregnungsanlagen einzubauen und verstärkt mobil betriebene Wassertanks auf Fahrzeugen anzuschaffen.‘ Aber bei der Umsetzung hapert es noch gewaltig.

Die SPD-Fraktion fordert schon seit rund zwei Jahren, in Berlin einen dauerhaften Sommerdienst für Straßen- und Parkbäume sowie Grünanlagen einzurichten. Die regelmäßige Bewässerung auch in regenarmen Zeiten wäre damit sichergestellt. Wir wollen mehr Umweltgerechtigkeit, damit Jede/r einen schönen Platz im Grünen finden kann, unabhängig vom Geldbeutel.

Auch darum haben wir zusätzlich 50 Millionen Euro für die Pflege der Berliner Bäume und Grünflächen für die Jahre 2020 und 2021 im Doppelhaushalt bereitgestellt. Vor allem die Bezirke sind jetzt am Zug. Sie bekommen das Geld, um Straßenbäume und Grünanlagen gärtnerisch besser zu pflegen.

Ich rufe die Bezirke auf, das zusätzliche Geld für gute Pflege auszugeben, für Wässern und Düngen sowie    für Bodenverbesserungsmaßnahmen. Derzeit kann man mancherorts in Berlin den Eindruck gewinnen, dass nur noch gefällt und geschnitten wird. Bäume und Sträucher sind Brut- und Lebensräume für Insekten und Vögel und dienen der Erholung.

Der Kahlschlag ganzer Grünflächen muss aufhören. Wir wollen, dass es den Bäumen und Sträuchern besser geht und mit ihnen auch den Bienen, Nachtigallen und Eichhörnchen und anderen Tieren in Berlins Stadtnatur. Neben den Bezirken kann auch jede Berlinerin und jeder Berliner einen Beitrag leisten. Bitte wässern Sie jetzt den Baum vor Ihrer Haustür!“